Meru

Meru
I
Meru
 
[Sanskrit], Sumeru, mythischer Weltenberg der indischen Kosmographie, als Weltachse Mittelpunkt der Erdscheibe und der Sternbewegung; Sitz der Götter (z. B. des Indrahimmels). Symbolhaft werden die Türme (Shikhara) indischer Tempel sowie die meist in Terrassenform angelegten Tempel Südostasiens (z. B. Angkor Vat und Borobudur) als Meru gedeutet. Abbildungen Merus als Berg in Form eines Kopf stehenden Kegels finden sich in der tibetanischen Malerei.
 
II
Meru,
 
in mehrere Untergruppen gegliedertes Bantuvolk im zentralen Kenia, östlich und nördlich des Berges Kenia. Die etwa 1,2 Mio. Meru treiben Feldbau in der Savanne (Hirse, Mais); ferner Ziegenhaltung. Die traditionelle Religion (Animismus, Geheimbundwesen) spielt nach wie vor eine große Rolle, ein Teil der Meru sind Christen.
 
III
Meru,
 
1) Stadt in Kenia, am Nordostfuß des Berges Kenia, 1 600 m über dem Meeresspiegel, 78 100 Einwohner; katholischer Bischofssitz, Fremdenverkehr. Östlich von Meru das Meru-Wildreservat (1 800 km2) für Nashörner, Zebras, Giraffen u. a.
 
 2) Vulkanstock westlich des Kilimandscharo in Nordtansania, erhebt sich aus der im Süden 1 200-1 500 m, im Norden bis 1 700 m über dem Meeresspiegel gelegenen Savanne bis 4 567 m über dem Meeresspiegel, mit 1 300 m tiefer Caldera; letzter Ausbruch 1910. Der Meru empfängt reichliche Niederschläge, in 1 900-3 000 m Höhe Waldgürtel; die Bergregion über 2 000 m über dem Meeresspiegel ist Teil des Arusha-Nationalparks. Die Seen am Ost- und Südhang sind durch Lavaströme aufgestaut. Am Südfuß Kaffeepflanzungen.
 
 

Universal-Lexikon. 2012.

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